Die einzelnen Methoden

Yi Jin Jing

Es handelt sich um

eine Übungsform,

die Shaolin-Mönche vor

ca. 1500 Jahren entwickelten

Ziel sind die Stärkung und Transformation der Muskeln, Sehnen, Bänder sowie

die Lockerung der Faszien.

Die natürliche Lage der Faszien wird wiedererlangt und

der Tonus der Muskeln verbessert.

Schwache, schlaffe Sehnen wandeln sich in starke und stabile Sehnen.

Im Zentrum der Übungen steht die Wirbelsäule, die sanft gedehnt, gedreht, gebogen wird.

Die Übungen fördern Kraft, Ausdauer, Flexibilität und Geschwindigkeit.

Gliedmaßen und innere Organe werden gekräftigt,

der Körper massiert und gelockert, Meridiane werden gedehnt, steife Glieder werden wieder stark und biegsam.

Die Bewegungen sind zugleich

energisch und sanft.

Ihre Ausführung erfordert eine

Einheit von Willens- und Muskelkraft,

beides wird durch die Atmung koordiniert.

Bessere Muskeln und Sehnen bedeuten eine bessere Gesundheit und Haltung,

mehr Widerstandskraft, Beweglichkeit

und Ausdauer.

Die Übungen werden im Stehen ausgeführt.

Yi Jin Jing ist sehr gut geeignet, wenn man mit Qigong beginnt.

Die 15 Ausdrucksformen des

Taiji-Qigong

Der Ursprung der

"15 Ausrucksformen" läßt sich bis in die

Tang-Dynastie zurückverfolgen (618-907 n. Chr.);

der Daoist Xuan Yuanzi entwickelte die

"13 Ausdrucksformen der Taiji-Pfahl-Übungen".

Sie gehörten zur Kunst des Faustkampfes (quanshu) und waren zugleich eine Methode zur Pflege des Lebens (yangsheng) .

Die Übungen sind leicht und schwer zugleich:

Ihre äußere Formen sind unkompliziert.

Die Bewegungen des Körpers folgen einfachen Prinzipien und Naturgesetzmäßigkeiten

Die Übungen bestehen aus Ruhe und Bewegung.

Die Schwierigkeit dieser Methode liegt darin, beständig an einer so einfachen Übung festzuhalten und ihre Übungsprinzipien zu durchdringen.

1961 hat Prof Jiao Guorui diese Methode

variiert, ergänzt und zu den

"15 Ausdrucksformen" weiterentwickelt.

Sie stellen eine Taiji-Übungsmethode dar,

die nicht gleichzusetzen ist mit dem Taijiquan.

Die 15 Ausdrucksformen sind symmetrisch und ausgewogen bzgl rechts+links, oben+unten, öffnen+schließen, steigen+ sinken,

vorne+hinten, Yin+Yang.

Sie verbinden Übungen in Ruhe

mit Übungen in Bewegung.

Die Übungen werden im Stehen ausgeführt, können aber auch für das Sitzen angepaßt werden.

Die 15 Ausdrucksformen sind sehr gut für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet.

Das Spiel der 5 Tiere

Das Spiel der 5 Tiere ist eines der ältesten dokumentieren chinesischen Übungssysteme.

Seine Wurzeln reichen bis in  die Anfänge chinesischer Kultur, es geht auf den Arzt

Hua Tuo zurück (2. Jh.n.Chr.).

Weil die Menschen im alten China fasziniert

waren von Kraft und Anmut wilder Tiere, begannen sie, die Tiere in ihren Bewegung nachzuahmen.

Imitation war wie ein magischer Weg,

um sich diese Kraft einzuverleiben.

Obwohl der Mensch in Bewegung, Ausdruck,

Emotion und Kraft diesem Tier ähnlich wurde, blieb er doch in seinem menschlichen Körper.

Sein Geist wußte um dieses

eigentliche Menschbleiben.

So ist es zugleich ein Spiel und ein Abenteuer

des Geistes, die Imitation, das Erleben der

tierischen Aspekte und Ausdrucksmöglichkeiten in uns zu erfahren und zu üben.

Prof. Jiao Guorui hat "Das Spiel der 5 Tiere"

vor dem Hintergrund der Konzepte der TCM und des Daoismus neu gefaßt.

Es sind die natürlichen Kräfte, die die Kräfte des

Universums sind - deshalb ist es gut und sinnvoll, diese in uns zu pflegen und zu kultivieren.

Das Spiel des Bären, des Kranichs,

des Tigers, des Hirschen und des Affen

ist je einer der 5 Wandlungsphasen und damit einem der 5 Funktionskreise zugeordnet;

da die Aufgaben der einzelnen Funktionskreise aber komplex und eng miteinander verwoben sind, wirken die trainierten Schwerpunkte ineinander.

Für eine Teilnahme am "Spiel der 5 Tiere" ist Grunderfahrungungen im Qigong sinnvoll.

Taiji Jin Gong + Youfagong

Youfagong ist die

Methode der induzierten Bewegung.

Diese Methode gilt als der Schmelztiegel aller anderen Qigong-Methoden.

Hier gibt es keine äußere, vorgegebene Form, sondern die Aufmerksamkeit ruht im Körperinneren und man nimmt wahr,

ob und was sich bewegen will.

Wenn es innerlich eine Bewegung,

einen Bewegungsimpuls gibt, so gilt es,

dem Raum zu verschaffen und die Bewegung

nach außen zuzulassen.

Ziel ist nicht, sich besonders viel zu bewegen, sondern zu erspüren

und auszudrücken, was da ist.

Dabei gibt es keine Vorgabe

von richtig und falsch,

sondern lediglich den

authentischen Moment.

Wir üben stehend und sitzend.

Youfagong richtet sich an Übende mit Qigong-Erfahrung.

Taiji Jin Gong kann auch

von Anfängern praktiziert werden.

Taiji Jin Gong ist die

"kleine Schwester des Youfagong".

Hier üben wir nach denselben Prinzipien,

aber unser Bewegungsraum ist absichtlich begrenzt - beispielsweise auf die Bewegunsausdehnung zwischen den Händen,

der Rest des Körpers bleibt äußerlich

in Ruhe.

Taiji Jin Gong ist eine

wunderbare Hinführung zum Youfagong.

Wir erleben dieselben Qualitäten,

aber üben uns erstmal im Rahmen

eines kleineres Areals, was ein Gefühl

stärkerer Kontrolle ermöglicht.